Hackschnitzelheizung Sieblos | Rhönklub Zweigverein Dipperz e.V.

Hackschnitzelheizung Sieblos

Die Wanderung der Seniorinnen und Senioren des Rhönklubs im Monat September 2009 führte zu der Hackgutheizungsanlage in Poppenhausen – Sieblos. Dort befindet sich die erste gemeinsam betriebene Heizung mit Holzhackschnitzeln in der Region. Der Vorsitzende Stefan Gensler erläuterte den 23 interessierten Besuchern von der ersten Idee bis zum heutigen Betrieb und beantwortete die zahlreich gestellten Fragen.

Die am Ortseingang gelegene Anlage wurde in den Jahren 2006 und 2007 geplant und gebaut. 32 Anwesen – das sind alle bis auf zwei – beziehen ihre Heizwärme und die Versorgung mit warmem Wasser aus der Einrichtung.

Vorhanden sind drei Öfen mit einer Kapazität von insgesamt 390 kw., die je nach dem erforderlichen Energiebedarf automatisch in Betrieb gehen. Das erwärmte Wasser befindet sich in 2 großen Pufferspeichern mit einem Fassungsvermögen von je 7500 Liter.

Die automatische Befeuerung der Brennöfen erfolgt mit vor Ort zerkleinertem Holz, das aus dem 70 ha großen Gemeinschaftswald gewonnen wird. Die dortige Waldgenossenschaft besteht aus 12 Anteilseignern. Das in der Regel ein Jahr abgelagerte Holz ergibt pro Festmeter 2,5 sogenannte Schüttraummeter Hackschnitzel. Ein Schüttraummeter Buche entspricht ca.100 Liter Heizöl. Die Lagerkapazität des Brennmaterials umfasst 700 Kubikmeter.

Jeder der 32 angeschlossenen Grundstückseigentümer hatte einen einmaligen Anschlussbeitrag von 2.500 € zu zahlen. Die verbrauchte Energiemenge wird in jedem Anwesen separat auf der Basis einer Kilowattstunde gemessen. Die Kilowattstunde kostet 8 Cent.

Die Gesamtkosten der Anlage betrugen 530.000 €, die staatlich bezuschusst wurden.

Der Anschluss an diese Gemeinschaftsanlage erübrigt die in der Regel vorhandenen privaten Heizanlagen, wie den Heizkessel, die Tankanlagen, die Kosten für den Schornsteinfeger, die jährliche Immissionsmessungen etc.

Die Wanderung von Sieblos zum Tränkhof, wo  man sich an einem reichlichen Kuchenbuffet im Hotel „Sonnenhof“ stärken konnte, führte anschließend auf einem Rundweg zurück an den Ausgangsort. Für eine Reihe der Teilnehmer war auch die schmucke Dorfkirche ein Novum.

 

Text und Fotos: Bernhard Weber