Rhönklubsenioren im Hünfelder Konrad-Zuse-Museum
Im Mittelpunkt der Seniorenwanderung im Februar 2011 stand der Besuch des Konrad-Zuse-Museums mit Stadt- und Kreisgeschichte in Hünfeld. Das in einem ehemaligen Schulgebäude unmittelbar neben der Stadtpfarrkirche St. Jakobus untergebrachte Museum lädt zur Beschäftigung mit der Geschichte und dem Naturraum des ehemaligen Kreises Hünfeld ein. Eine eigene Abteilung beschäftigt sich mit dem Leben und Werk von Konrad Zuse, der von 1957 bis zu seinem Tod 1995 in Hünfeld lebte. Der Computer-Erfinder Zuse entwickelte seit den 30-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts Rechenanlagen. 1941 stellte Zuse die erste voll funktionsfähige programmgesteuerte und frei programmierbare Rechenmaschine der Welt vor. In der Ausstellung sind einige der dort gebauten Computer zu besichtigen, unter anderem die Rechenmaschine Z 22 von 1958, die als erste mit Röhren statt Relais-Schaltung arbeitete. Unter fachkundiger Führung gewährte man uns in die Schwerpunktabteilung des Museums nicht nur ein Blick in diese bahnbrechende Erfindung, sondern auch in das Innenleben einiger Zuse-Computer. Im Vergleich zu den uns heute geläufigen Computern sind diese früheren Maschinen gewaltig in ihren Dimensionen und ihrer noch sehr geringen Schnelligkeit.
Eine weitere Abteilung des Museums ist „Leben mit der Grenze“. Durch die Folgen des Zweiten Weltkrieges und des kalten Krieges wurde Hünfeld durch eine unmenschliche Grenze an den Rand der freien Welt gedrängt. Zahlreiche Utensilien von der ehemaligen DDR-Grenzanlage und Ausrüstungsgegenstände ost- und westdeutscher Grenztruppen sowie umfangreiches Bild- und Textmaterial befinden sich darin.
Ferner wird sakrale Kunst. d. h. – Zeugnisse des christlichen Kulturerbes und der Frömmigkeit, wie beispielsweise die Figur „Josef mit dem Kind“ oder das Gemälde “Pieta“ von Tischbein dem Älteren gezeigt.
Eine Besonderheit ist das „reiche Mädchen von Molzbach“. Im Hünfelder Land gibt es zahlreiche Fundstätten aus der Stein- und Bronzezeit. Ausgestellte werden z. B. Werkezeuge der Steinzeit, die teilweise über 1 Million Jahre alt sind sowie die Nachbildung eine der bedeutendsten bronzezeitlichen Funde: Es ist „das reiche Mädchen von Molzbach“. Ihr Grab wurde Anfang der dreißiger Jahre bei Molzbach gefunden und hat daher seine Bezeichnung.
Eine weitere Abteilung ist der Erinnerung an die Juden gewidmet. In ihr wird das Leben der ehemaligen jüdischen Mitbürger des Altkreises Hünfeld beschrieben und stellt gleichzeitig die Region als neue Heimat für viele tausend Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten vor.
In der jagdkundlichen Abteilung werden Flora und Fauna der Region mit zahlreichen Exponaten aus der Tier- und Pflanzenwelt sehr anschaulich dargestellt.
Mit diesen und noch zahlreichen weiteren Gebieten hat das Hünfelder Museum uns Besuchern Einblick und Beschäftigung mit der Geschichte von Hünfeld und dem Naturraum des Hünfelder Landes in hervorragender Weise gewährt.
Nach dieser umfangreichen geistig- historischen Information stand als nächster Punkt eine Rast im Stadtcafe auf dem Programm, die von den 35 Teilnehmern dankbar angenommen wurde. Nach der leiblichen Stärkung gab es noch einen Spaziergang durch den Hünfelder Stadtpark bis zum Haselsee. Auf dem Weg warf man noch einen Blick in die Klosterkirche und machte einen Fotostop bei dem Konrad-Zuse-Denkmal.