Dipperzer Rhönklub im Vogelsberg
Die Monatswanderung von 25 Rhönklubsenioren führte diesmal unter der Führung von Bernhard Weber in den Fuldaer Vogelsberg. In dem idyllisch gelegenen Ort Hainzell, welcher zur Großgemeinde Hosenfeld gehört, beginnt die Wanderung und führt hinauf zu dem 324 m. hohen Steinhauck. Hier bietet sich ein weiter Rundblick zu den Höhen des Vogelsberges mit den Tälern der Schwarza, die ab der Ortschaft Kleinlüder ihren Namen in die Lüder verwandelt, und der Kalten Lüder. Von dort geht es hinunter in den Weiler Gersrod, der ein Ortsteil von Schletzenhausen ist. Hier führt der Weg zunächst entlang der Kalten Lüder vorbei an dem Europahof, der heute ein großer Reiterhof ist. Ein weiterer Blickpunkt bietet auf einer Anhöhe das Naturdenkmal Herrgottseiche mit seinem Herrgottswinkel, das von Wanderfreunden aus der nahe gelegen Ortschaft Blankenau gepflegt wird. Auf dem Wanderweg 19 erreichen wir nach einer Wanderstrecke von ca. 7 km unseren Ausgangspunkt Hainzell.
Natürlich darf ein Besuch der dortigen Kirche nicht fehlen. Sie wird als der „Dom des Vogelsberges“ bezeichnet. Der mächtige Sakralbau wurde 1927 konsekriert. Bei der Grundsteinlegung wurde in das Mauerwerk ein Stein eingesetzt, der unter anderem die Urkunde enthält, in der die Heiligen Märtyrer Simplicius, Faustinus und Beatrix als Patrone genannt werden. Die Reliquien soll Bonifatius bei seinen Romreisen mitgebracht haben.
Eine Besonderheit bietet die historische und fachliche Führung durch die seit 1502 bestehende Stegmühle am Ortsrand von Hainzell. Sie ist eine noch voll arbeitende Getreidemühle (Museumsmühle), wie sie in dieser Art und in der heutigen Zeit kaum noch zu sehen ist. Die Mühle erhielt ihren Namen von dem Steg, der bis 1852 über den an der Mühle vorbei fließenden Fluss Schwarza führte. Die Mühle wird durch ein unterschächtiges Wasserrad angetrieben, welches einen Durchmesser von 5,40 m hat. Alle Maschinen, die zur Reinigung des Getreides und zur Mehlherstellung notwendig sind, befinden sich in der Mühle und werden noch täglich zur Mehlproduktion eingesetzt. Es ist erstaunlich, dass man sich heute in der modernen, hektischen Zeit genau wie vor hunderten von Jahren, die Natur zu Nutze macht. Für eine gesunde Ernährung halten die Müllersleute in ihrem Mühlenladen auch ein umfangreiches Warenangebot bereit. Ergänzt wird das Mühlenesemble durch eine schmucke Gaststube, in der nach der Wanderung bei frischem selbstgebackenen Blechkuchen und den dazu passenden Getränken eine Einkehr willkommen ist. Es war ein Hauch von Mühlenromantik zu erleben.
Text und Fotos. Bernhard Weber