Rhönklub-Zweigverein auf naturkundlicher Wanderung
Am Sonntag, den 19. Juni 2016, waren auf Einladung des Dipperzer Rhönklubs zahlreiche naturkundlich Interessierte an heimischen Gewässern unterwegs. Naturschutzwart Hubert Stüß konnte den Fachmann für Edelkrebse Rudi Küchler für eine Führung gewinnen. Zunächst ging es am Igelbach entlang und schließlich zu dem im Rahmen der Ortsumgehung angelegten Flachwasserteichen der Wanneaue neben der Talbrücke Eckartsmühle.
Vor Jahren sind aufgrund der Initiative von Rudi Küchler dort Edelkrebse – auch Europäischer Flusskrebs genannt – angesiedelt worden. Rudi Küchler informierte detailreich in anschaulicher Form über das wieder bei uns vorhandene besondere Lebewesen. Der Edelkrebs ist das größte unter den in Europa heimischen Krebsarten. Es wird 15 bis 20 Jahre und kann bis zu 20 cm (von Kopf- bis Schwanzspitze groß werden und ein Gewicht von bis zu 350 g erreichen. Seine Paarung erfolgt im Herbst bei sinkenden Wassertemperaturen. Die Eier, 50 bis 400 Stück, werden vom Weibchen 26 Wochen unter dem Hinterleib getragen. Zwischen Mai und Juni schlüpfen die fast vollständig entwickelten Larven. Im ersten Jahr finden 7 bis 10 Häutungen statt. Der Edelkrebs liebt sommerwarme, nährstoffreiche Gewässer. Die Sommertemperaturen müssen für 2 bis 3 Monate 16 Grad erreichen, anderenfalls findet keine Entwicklung der Geschlechtsteile statt. Er gräbt gerne Wohnhöhlen. Diese werden in den Uferböschungen angelegt oder aber unter Steinen, Wurzeln oder totem Holz. Er reagiert empfindlich auf chemische Verschmutzung, besonders auf Insektizide. Kurzum es war eine besondere Wanderung mit einem sehr informativen Gehalt über ein wieder bei uns heimisch gewordenes Wesen der Natur.