Entlang der Dipperzer Grenze
Am Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober führte der Rhönklub im Rahmen der 750–Jahrfeier eine weitere Wanderung zum Kennenlernen der Dipperzer Gemarkungsgrenzen durch. Bei herrlichem Herbstwetter trafen sich leider nicht sehr viele Wanderfreunde am Bürgerhaus. Vor dem Start gab Wanderführer Bernhard Weber zunächst einige allgemeine Informationen über die Gemarkung. So entsprach vor der Gebietsreform eine Gemarkung in der Regel auch dem gesamten Gebiet der Gemeinde. Bei der Gemeindezusammenlegung in den 1970-er Jahren blieben die einzelnen Gemarkungen in Hessen bestehen. Im Gelände sind die Gemarkungsgrenzen durch Marksteine gekennzeichnet. Ursprünglich bedeutete Gemarkung oder Mark gleich Grenze. Gemarkungen im heutigen Sinn gibt es seit Einführung des Reichskatasters im Jahre 1934. Sie haben damals die sog. Steuerbezirke abgelöst. Eine Gemarkung umfasst in der Regel mehrere Flure. Wenn man ein Grundstück genau bezeichnen will, sagt man zum Beispiel Gemarkung Dipperz, Flur 4, Flurstück 66. Damit weiß jeder genau, welches Fleckchen unserer Erde gemeint ist.
Zur Großgemeinde Dipperz wurden am 1. 8. 1972 acht ehemalige Gemeinden zusammen geschlossen. Die heutige Gemeinde Dipperz hat damit acht Gemarkungen mit einer Gesamtfläche von 3005 ha oder rund 3 qkm. Die Größe der Gemarkung Dipperz umfasst 844 ha. Sie wird umringt von neun Nachbargemarkungen. Dies sind im Norden: Armenhof, Niederbieber und Langenbieber, im Osten: Finkenhain, im Süden: Friesenhausen und Kohlgrund und im Westen: Wisselsrod, Wissels und Böckels.
Die höchste Erhebung der Gemarkung Dipperz befindet sich beim Hof Alschberg mit ca. 440 m, die niedrigste Stelle ist an der Wanne vor der Mengelsmühle mit ca. 340 m. Dipperz hat bei der ev. Kirche eine Höhenlage von 373 m.
Die Wanderung führte über die Rhönstraße nach Külos – vorbei an dem 433 m hohen Külosküppel – zum Stöckeshof, der in der Gemarkung Finkenhain liegt, weiter über die Kreisstraße Richtung Finkenhain. Am Bildstock unterhalb des Schnegelsberges öffnet sich der Blick weit über das Wannetal mit seinen gegenüber liegenden Höhenzügen. Von nun an geht es durch den Eckartsberg hinunter Richtung Dipperz. Überquert werden die Bundesstraße und die Wanne und damit ist der Ruhrgrund erreicht. Natürlich findet eine Besichtigung der gerade im Bau befindlichen Brücke statt, bevor bei der Familie Leibold (Hausname Oarese) eine Rast mit kühlen Getränken eingelegt wird. Weiter führt der Weg hinauf zum Hochbehälter Alschberg mit einem herrlichen Blick über Dipperz (Anmerkung: der Alschberg ist 497 m hoch und liegt in der Gemarkung Friesenhausen.) und von dort auf der Grenze nach „Kleinamerika“. Unklar blieb die Frage der Herkunft dieser sonderbaren Bezeichnung. Weiter geht es in die Feldflur mit der Bezeichnung „Müllerseller“ östlich der Ortslage Wisselsrod. Über den sog. Wisselsröder Kirchweg erreichen wir Dipperz und unseren Ausgangspunkt nach einer zurückgelegten Wegstrecke von 10,2 km. Im herbstlich dekorierten Bürgerhaus waren die Grillwürstchen mit dem passenden Getränk sowie Kaffee und Kuchen nach einer erlebnisreichen Wanderung in den Außenbereichen unseres Dipperzer Hoheitsgebietes besonders willkommen und schmackhaft.