Brücke zwischen Überfluss und Armut
Vor einigen Tagen besuchte der Rhönklub ZV Dipperz die Fuldaer Tafel. Während des laufenden Betriebs konnten wir uns von dem Angebot und den Hilfsaktivitäten ein Bild machen. Der Vorsitzende des Vereins, Herr Steege, nahm sich viel Zeit, uns ausführlich zu informieren.
Im Jahre 2004 wurde von engagierten Mitgliedern der Lions und Rotary Clubs die Fuldaer Tafel e.V. auf dem Gelände der Weserstraße 33 auf 200 qm Fläche eröffnet. Mit 300 Mitgliedern und 130 ehrenamtlichen Helfern werden an 5 Tagen in der Woche mit 7 Fahrzeugen (davon 3 Kühlfahrzeugen) im ganzen Landkreis qualitativ einwandfreie Lebensmittel eingesammelt, die von Supermärkten, Händlern, Bäckern und Herstellern nicht mehr verkauft werden.
Gründe hierfür sind leichte Verpackungsschäden, fehlerhafte Beschriftungen, Restposten, Haverieschäden, Platzbedarf bei Sortimentsumstellungen, bevorstehender Ablauf der Mindesthaltbarkeitsfrist und ähnliches.
Bevor diese noch den gesetzlichen Bestimmungen entsprechende Ware vernichtet wird, soll sie unseren notleidenden Mitmenschen zugute kommen. Anspruch haben alle Bürger mit einem Nettoeinkommen von 800 Euro für eine Einzelperson. Von dem Verein werden somit rd. 3.050 Personen aus dem gesamten Landkreis mit Lebensmitteln versorgt, für die sie pro Abholperson (1.034 Personen) einen Beitrag von 2,00 Euro für den mengenmäßig nicht beschränkten Warenbezug bezahlen.
Von den Bürgern mit Anspruch auf Unterstützung sind 47 % Hartz IV-Empfänger, 15 % Rentner sowie Mitbürger in der Grundsicherung und Asylanten. Abholberechtigt sind 71 % Deutsche und Einwanderer aus 40 weiteren Nationen.
Insoweit konnten wir sehen, wie wertvolle Nahrungsmittel nicht in großem Stil auf der Müllkippe landeten, sondern vielen Bedürftigen eine Freude bereiten.
Die entstehenden Kosten von 90.000 – 100.000 Euro (Miete und Fahrzeugkosten) werden gedeckt durch 40.000 Euro Einnahmen aus dem Abgabeerlös und der Rest aus Spenden und Unterstützungen sowie einem großen ehrenamtlichen Engagement einer Vielzahl von Mitbürgern.
Der Spruch: „Das Glück ist das Einzige was sich verdoppelt, wenn man es teilt“ passt zu dieser Einrichtung und drückt die tiefe Verantwortung der Fuldaer Tafel für den Nächsten aus.